"150 Jahre Feuerwehr Seega" in Kyffhäuserland 

Wehrführer Michael Henning begrüßte am frühen Abend des 28. Juni 2019 die geladenen Ehrengäste im Festzelt in Seega und ließ die 150 Jahre des Bestehens der Feuerwehr Seega wie ein hochinteressantes Kaleidoskop bei den Gästen Revue passieren. Hierbei stand die Entwicklung, aber auch die Historie von früheren Einsätzen dieser leistungsstarken Feuerwehr im Vordergrund. Henning ließ es sich hierbei nicht nehmen, von so genannten Feuersbrünsten (heute spricht man von Großbränden) vom 14. Jahrhundert bis zur Neuzeit zu berichten, denen Kirchengebäude und Industriebetriebe und nicht wenige Wohnhäuser zum Opfer fielen und Begriffe wie Feuerschutz und Feuerwehr sinngemäß noch Fremdworte waren. Improvisation und bürgerlich-gemeinsame Selbsthilfe führten dann im Jahre 1849 zum Erlassen einer ersten Feuerordnung in Seega; zwanzig Jahre später wurde im August 1869 eine erste Pflichtfeuerwehr gegründet, die im Jahre 1936 zur Freiwilligen Feuerwehr Seega wurde.

An diesem Status hat sich bis heute nichts mehr geändert; berichte Michael Henning weiter; die Einsatzabteilung der Feuerwehr Seega zählt heute 30 aktive Mitglieder (im Oktober 1993 waren es 17 aktive Kameraden) und findet mehrfach monatlich zu Übungs- und Ausbildungsveranstaltungen im - am 7. Oktober 1980 bezogenen - Feuerwehrhaus zusammen. 1982 fand ein Tanklöschfahrzeug des Typs "IFA W 50" Platz in der Feuerwehrgarage und wurde nach 36 Jahren im Oktober 2018 durch ein gut erhaltenes Mercedes-Fahrzeug (Typ LF 16/12) abgelöst. Derzeit stellt die Feuerwehr Seega zusätzlich eine für den Feuerwehrnachwuchs unbedingt notwendige Jugendfeuerwehr auf. Seine Festrede, der man gerne länger zugehört hätte, schloss Michael Henning mit den Hinweisen, dass insbesondere das freiwillige Feuerwehrwesen nicht nur in ländlichen Regionen eine unverzichtbare Institution zu den Kernaufgaben bei der Hilfe am Nächsten darstellt: dem "Retten, Löschen, Schützen und Bergen".

Der Bürgermeister der Gemeinde Kyffhäuserland, Knut Hoffmann, machte in seiner Laudatio deutlich, wie lange der freiwillige Dienst in der Feuerwehr auch im Kyffhäuserland bereits Tradition hat und das die Feuerwehr Seega eine weitere von vier Feuerwehren ist, die in kurzen Zeitabständen auf 150-jähriges Bestehen zurück schauen kann. Er brachte gegenüber allen Feuerwehrkameradinnen-u. Kameraden seine ganz persönliche, höchste Anerkennung für den Dienst am Nächsten zum Ausdruck und überreichte zwei Geschenke für die Einsatzabteilung und für die Jugendfeuerwehr.

Robert Nolle, seit Frühjahr 2019 Ortsbrandmeister aller Feuerwehren im Kyffhäuserland und selbst aktive Einsatzkraft der Feuerwehr Seega, dankte für das bisherige Engagement innerhalb auch "seiner" Feuerwehr und machte deutlich, dass Neu-und Ersatzbeschaffungen von persönlicher Ausrüstung sowie von Feuerwehrtechnik, Geräteerhalt und Pflege neben finanziellen Erfordernissen auch ein hohes Maß an Freizeitopfern für die Einsatzkräfte - aber auch deren Angehörigen - abverlange; dies unter Berücksichtigung von zu-sätzlichem Freizeitaufwand anlässlich von realen Feuerwehreinsätzen. Nolle dankte hier-bei auch den Angehörigen der Einsatzkräfte und ausdrücklich deren Arbeitgebern.

Nicht zuletzt machte dies auch der Ortsbürgermeister Seega, Jörg Kunze, in seiner Begrüßungsrede deutlich; in seiner Dienstuniform unschwer erkennbar, dass er selbst ebenfalls Angehöriger der Einsatzabteilung Seega ist.

Jens Fischer, Stadtbrandmeister der Feuerwehr Bad Frankenhausen, die für die Feuerwehr Kyffhäuserland gleichzeitig auch den Status der zuständigen Stützpunktfeuerwehr erfüllt, dankte der Feuerwehr Seega für bisher hochqualifizierte Unterstützung bei gemeinsamen Einsätzen, auf die er sich auch künftig verlässt und überreichte ein Gastgeschenk und übermittelte dem Wehrführer Seega, Michael Henning, die unbürokratische, einsatztaktische und organisatorische Unterstützung der Jugendfeuerwehr Seega während ihrer Ausbildungen. Gerade diese Geste zeugt vom kameradschaftlichen Zusammenhalt aller Feuerwehrfrauen- und Männer untereinander.

Zur Reihe der Festredner gehörten nicht zuletzt auch der Kreisbrandmeister Kyffhäuserland, Bernd Schuller sowie zahlreiche Vertreter der befreundeten Feuerwehren aus Roth (bei Nürnberg) und Alexander Gast und Peter Rietzler mit weiteren Kameraden aus dem "Honigdorf" Seeg (im Allgäu) und Niklas Steinacker vom Kirmesverein Seega. Alle überraschten die Feuerwehr Seega mit ihren Gastgeschenken.

Tradition wird auch bei der modernen Feuerwehr Seega groß geschrieben und so gehören Ehrungen, Auszeichnungen und Beförderungen zu einem großen Festanlass. Es wurden zum Ende des Festaktes befördert -

aus der Einsatzabteilung -

- Robert Nolle zum Brandmeister

- Nicklas Steinacker und Pascal Briehme zum Oberfeuerwehrmann

- Kevin Kullmann zum Hauptfeuerwehrmann

 

und aus der Alters-und Ehrenabteilung -

- Werner Mieth, Jürgen Elsmann zum Oberlöschmeister

- Friedrich Meyer zum Oberbrandmeister

 

Nach dem Festakt lud der Wehrführer die Gäste zum Sektempfang ein und danach begannen die weiteren, zweitägigen Programmpunkte auf der Festwiese in Seega, darunter Übungseinsätze, die Brandbekämpfung eines "fiktiven" Wohnungsbrandes, Ausstellung und Besichtigung von Feuerwehrfahrzeugen und technischem Equipment und besondere, sportliche Feuerwehrleistungssportdarbietungen unter teilweisen Wettkampfbedingungen (bei sommerlichen Hitzegraden von mehr als 30 Grad).

Alle Rahmenprogramme waren musikalisch untermalt, und wie das so üblich ist, ließ es sich die Feuerwehr Seega nicht nehmen, ihre Gäste und ihre Kameradinnen-u. Kameraden hervorragend mit unterschiedlichen Speisen und gepflegten Getränken zu versorgen.

Mit einem gemeinsamen, gemütlichen Zusammensein endeten am Samstagabend die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Seega.

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Zum Schluss des Presseberichtes macht dessen Verfasser, selbst seit über vier Jahrzehnten im Feuerwehrdienst, deutlich, dass jede Feuerwehr, so auch die Feuerwehr Seega und die gesamte Feuerwehr Kyffhäuserland mit ihren Ortsteilen stets auf Nachwuchs angewiesen ist, beginnend schon im Kindesalter, endend mit dem Erreichen von Altersgrenzen.


Die Voraussetzungen zum "Mitmachen" in der freiwilligen Feuerwehr sind gar nicht schwer:

- Bereitschaft zu pflichtgemäßen Ausbildungen, Lehrgängen und Übungen (hierzu gehören immer auch notwendige Freizeiteinbußen)

- Teamgeist, Disziplin und die unverzichtbare Kameradschaft und das Vertrauen untereinander

- Interessierte melden sich bei den örtlichen Wehrführern.

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F.d.R03.07.19

 

Alexander Becht

Fachberater Feuerwehren Kyffhäuserland
IuK + Technik + Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit

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